Umwelt-Tipp November 2022

Veröffentlicht am: 31. Oktober 2022

Wirbel um Müll

Haben Sie einen Globus zu Hause? Betrachten Sie doch einmal das Gebiet zwischen Hawaii und Kalifornien.

Sie sehen nur Wasser, den Pazifischen Ozean? Seit einigen Jahren wird dieser Bereich zu etwa 2/3 vom “Great Pacific Garbage Patch“ (GPGP), dem größten Müllstrudel der Welt aufgefüllt.
Auf einer Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern treibt Plastik an der Oberfläche und in den Tiefen des Meeres. Wir reden hier übrigens von einer Fläche, die in etwa viereinhalb Mal der Deutschlands entspricht. Die Zahlen stammen von 2018, inzwischen dürften sie höher liegen.Neben diesem größten Strudel gibt es bedauerlicherweise noch fünf weitere, verteilt über den Globus. Welche Auswirkungen diese Ansammlung von Müll auf Tiere hat, die dort leben, können Sie sich selbst ausmalen oder in unzähligen Berichten nachlesen.

Wie wird man diesen Müll wieder los oder eher anders ausgedrückt, wie fängt man ihn ein? An dieser Stelle seien zwei der Methoden erwähnt, die angewendet werden.

Unter dem Namen “Seabin Project” ist die eine Methode bekannt. Sie wird an leicht zugänglichen Stellen eingesetzt, an denen sich Müll bevorzugt ansammelt und an denen man auf Strom zugreifen kann, also beispielsweise in Häfen. Gesammelt wird das Plastik in einer Art Mülleimer, durch den das Wasser gepumpt wird. Alle Teile, die größer als 2 cm sind, sammeln sich in einem Filter. Der „Mülleimer“ muss mindestens einmal am Tag entleert werden. Zugegeben, ein Tropfen auf den heißen Stein, aber Kleinvieh macht auch Mist. 

Eine weitere Methode wird als “The Ocean Cleanup” bezeichnet. Riesige Netze, die von Schiffen gezogen werden, sammeln den schwimmenden Müll. Allerdings wird dadurch an der Oberfläche des Meeres ein wenige Zentimeter tiefes rätselhaftes Meeresökosystem, das Neuston, zerstört. Zudem erzielt man bei weitem nicht die vorhergesagten Mengen, denn die größte Menge an Plastik treibt weiter unterhalb der Oberfläche des Wassers.

Bleibt zunächst einmal wieder nur die Vermeidung:
Plastik, das nicht produziert wird, treibt nicht in den Meeren!