Umwelt-Tipp September 2022

Veröffentlicht am: 12. September 2022

Haben Sie es bemerkt?

Dass die Gletscher in den Alpen schmelzen, hat sich ja inzwischen herumgesprochen. Man kann es auch sehen. Seit den ersten systematischen Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1850 ist es wärmer geworden in den bayrischen Alpen, im Durchschnitt um 2° C.

Gibt es aber weitere Veränderungen, die auf die Erwärmung zurückzufüh­ren sind?

Der typische subalpine Fichtenwald wird zunehmend von Buchen besie­delt. Es entsteht ein Mischwald. Das ist erst einmal nicht schlecht, wirkt sich aber auf die Tier­welt aus.
Je extremer die Umweltbe­dingungen, desto spezialisierter sind die vorhandenen Arten, die dort ihren Lebensraum haben.

Der Auerhahn z.B. braucht reinen Fichtenwald. Eine Zeit lang kann er in höhere Regionen ausweichen, denn – vielleicht ist es ihnen schon aufgefallen – die Baumgrenze verschiebt sich nach oben. Dadurch entsteht wieder ein Bereich, in der nur die Fichte gedeiht. Aber irgendwann stößt der Wald an die Felsgrenze, dort wo der nackte Stein sich zum Himmel auftürmt, und kommt nicht mehr weiter.

Forstwissenschaftler haben 1986 im Bereich des Wettersteinge­birges Flächen markiert und die darin vorkommenden Pflanzen kartiert. Dass die Buche nach oben wandert, ist daher keine Ver­mutung, sondern belegbare Tatsache, allerdings nur ein Mosaikstein im komplizierten Geflecht eines Bergwaldes.
Die Forstwissenschaftler werden uns über weitere Folgen informieren.